Auto-Bild (Ausgabe Nr. 14/2014) berichtet unter der Überschrift “Vorsicht, Kamera!”: Die Industrie arbeitet an einer Software zur Gefühlserkennung, die im Cockpit von Autos angebracht werden soll, um die Mimik von Autofahrern nutzbringend zu entschlüsseln. Bei bestimmten Emotionen soll die Software Aktionen einleiten, um Gefahren abzuwenden. Gedacht wird an stärkere Beleuchtung bei Müdigkeit, sanfte Musik bei Wutanfällen oder höherer Abstand bei Aggression. Mehrere Forschungsinstitute und Automobilkonzerne sollen bereits an solchen Systemen arbeiten. Kritiker rechnen der Software für Gefühlsrerkennung nur geringe Chancen ein. Fraglich sei, ob sich Autofahrer von dieser Art Aufpasser kontrollieren lassen.
Gefühlserkennung der Technischen Hochschule Lausanne (Peugeot/Citroen)
Wissenschaftler der Technischen Hochschule Lausanne arbeiten gemeinsam mit dem Automobilkonzern PSA (Peugeot/Citroen) an einer Software, die die sieben Basisgefühle (nach Paul Ekman) über eine im Lenkradbereich angebrachte Kamera erkennen und unterscheiden kann. Unter Leitung von Hua Gao and Anil Yüce hat die auf Emotionen spezialisierte Forschungsgruppe Signal Processing 5 Laboratory (LTS5) zunächst mit der automatisierten Unterscheidung von Ärger und Verachtung begonnen. Zunächst wurde mit Fotografien, später mit Videos aus Alltagssituationen gearbeitet.
Die Forschungsgruppe arbeitet auch am Erkennen von Müdigkeit durch Berechnung der Augenliedabstände, am der Analyse von Ablenkungssignalen und am Lesen von Lippenbewegungen, um die Aussagen der Fahrer zu verstehen.
Gefühlserkennung bei Toyota
Auch Toyota forscht 2013 an revolutionären Systemen der Gefühlserkennung. Die Systeme Kirobo and Mirata sollen zur Erkennung von Sprache und Emotionen in Toyota-Fahrzeugen eingesetzt werden. Das Fahrzeug lernt die Stimmung seiner Fahrer und deren Fahrverhalten kennen. Mit Farben wird dem Fahrer zurückgespiegelt, was emotional in im vorgeht. Die Forscher begründen ihren Einsatz damit, dass von Autos der Zukunft mehr abverlangt wird als heute. Das Smartphone werde ebenfalls nur noch sporadisch zum telefonieren eingesetzt. Die Autos der Zukunft würden auf die Emotionen ihrer Fahrer eingehen können.
Samsung Patent für Gefühlserkennung
Samsung hat 2012 ein Patent für eine Software zur Gefühlserkennung angemeldet. „The present invention relates generally to the field of facial expression recognition, and more particularly, to a method and an apparatus for recognizing an emotion of an individual using facial Action Units (AUs).“ Das Patent bezieht sich auf die Action Units, die Paul Ekman 1978 mit dem Facial Action Coding System (FACS) eingeführt hat. Den kompletten Patent-Antrag lesen Sie hier.
Gefühle lesen ohne Maschinen-Unterstützung
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(c) Al Weckert
Herzlichen Dank an Stefan Sabo für den Hinweis!