Zertifizierung zum Transfer-Designer bei Ina Weinbauer-Heidel

Von 100 Seminarteilnehmern wenden nur 15 Prozent das Gelernte anschließend an. 70 Prozent der Teilnehmer probieren es aus und lassen es dann bleiben. 15 Prozent versuchen erst gar nicht, das Gelernte umzusetzen. Doch es geht auch anders, wie die Transferforscherin Ina Weinbauer-Heidel beweist. In der Weiterbildung zum zertifizierten „Transfer-Designer“ zeigt Ina Weinbauer-Heidel, „was Trainings wirklich wirksam macht“. Der Clou: Alles, was Ina Weinbauer-Heidel predigt, lebt sie dort vor. Ich habe dort also nicht nur zwei Tage exzellentes Training genossen, sondern anschließend auch eine dreimonatige „Challenge“ angetreten. An deren Ende darf ich Ina Weinbauer-Heidel mein eigenes Transferprojekt vorstellen (ein transfersicheres Seminar für den Umgang mit schwierigen Anrufen im Service Center) und anschließend das „Zertifikat zum Transfer-Designer“ entgegen nehmen. Wenn Sie weiterlesen, nehme ich Sie kurz in die Ausbildung mit …

Stellen Sie sich ein Schloss vor. Hervorragendes Essen, ländliche Nachtruhe, riesige Räumlichkeiten und exzellenter Service. Ein Park vor der Haustüre. Vom Bett fallen Sie ins Restaurant, vom Restaurant in den Schulungsraum und abends in die Tapas Bar. Maximale Entfernung: 1 Minute Fußweg. Das ist die Marienburg Monheim. Hier lässt sich effizient lernen …

Ein Seminar mit “vorher” und “nachher”

Doch Ausbildungen mit Transferwirksamkeit beschränken sich eben nicht auf das Präsenzseminar. Es gibt ein vorher und ein nachher, die ganz entscheidenden Einfluss auf die Seminarwirksamkeit haben. Drei Monate umfasst das Trainingsprogramm. Man erhält für die Teilnahmegebühr nicht nur die Einladung zum Präsenztraining, sondern auch das Buch, Zugang zu den Trainingsvideos, lebenslangen Zugriff auf das Toolbox-Portal, ein vierzigseitiges Fotoprotokoll und als Sahnehäubchen ein Personal Coaching von Ina Weinbauer-Heidel zum eigenen Transferprojekt. Rechnen Sie sich aus, wieviel Arbeit die Ausbilderin und ihre Partner von Bildungsinnovator in dieses Projekt gesteckt haben. Für Teilnehmer, die es ernst nehmen und sich mit einem eigenen Projekt zertifizieren lassen wollen, zahlt sich die Teilnahmegebühr dreimal aus.

Ina Weinbauer-Heidel fordert den “Real Case”

Die Vorbereitung dient (neben dem digitalen gegenseitigen Kennenlernen) der Suche nach einen Praxisprojekt („Real Case“). Die Bearbeitung eines eigenen Falls ist die Voraussetzung für die Zertifizierung zum Transfer-Designer. Denn im Workshop gibt es nur wenig Theorievermittlung. Stattdessen tauchen die Teilnehmer immer wieder in kleinen Gruppen in die Arbeit an ihrem „Real Case“ ab. Ina Weinbauer-Heidel nennt diese Sequenzen „Deep Dive“. Nur einmal in den zwei Tagen arbeitet die Gruppe an einem vorgefertigten Fall. Dabei nehmen die Teilnehmer die Rolle von Beratern ein – auch sehr spannend!

Der Seminarhöhepunkt: Das Impact-Poster

Der Höhepunkt des Präsenzseminars war für mich die Arbeit mit dem „Impact Poster“. Auf diesem Poster wird der Ablauf eines bestehenden (oder geplanten) Seminars eingeschätzt und bearbeitet.

  1. Als erstes wird das Seminarziel beschrieben: Was sind die Erwartungen der Stakeholder? Welche konkreten Ergebnisse sollen erreicht werden? Welches Verhalten sollen die Teilnehmer anschließend zeigen?
  2. Dann werden die größten bestehenden Widerstände aufgeschrieben und als Hindernisse auf die Brücke zwischen Land und Gipfel geklebt. Was verhindert bisher das Wunschverhalten und die Wunschergebnisse?
  3. Danach wird die aktuelle Umsetzung der „Zwölf Stellhebel der Transferwirksamkeit“ mit Aufklebern (Daumen nach ob oder unten) bewertet. Wird der jeweilige Transferhebel bereits ausreichend genutzt oder muss er noch verstärkt werden?
  4. Anschließend wird der Seminarablauf auf einem gewundenen Pfad Richtung Bergspitze aufgemalt.
  5. Dann werden die neuen Transfermaßnahmen ergänzt, die den Erfolg erhöhen sollen.

So entsteht die Roadmap für ein transfersicheres Seminar.

Teilnehmer/innen sind Profis

Die meisten Teilnehmer waren Mitarbeiter/innen aus den Personalabteilungen großer Unternehmen und Organisationen. Als Trainer war ich in der absoluten Minderheit. Umso spannender fand ich den Austausch. Die Themen „Blended Learning“ und „Digitalisierung“ des Seminarbetriebs konnte ich mit mehreren Expert/innen vertiefen. Daraus hat sich eine interessante Vernetzung mit Folgetreffen ergeben. Super!

Das Gegenteil von Binge Learning: Nachhaltigkeit

Ob sich mein „Real Case“ in der Idealform umsetzen lässt, wird sich zeigen. Wichtig ist allein, dass Grundprinzip eines transferwirksamen Projekts verstanden und vollständig umgesetzt zu haben. Ina Weinbauer-Heidel fördert mit ihrer Seminarstruktur und dem Begleitprogramm den Ehrgeiz und das Engagement der Teilnehmer. Deshalb ist die Ausbildung zum Transferdesigner das Gegenteil von Binge Learning. Es geht um Nachhaltigkeit. Ina Weinbauer-Heidel ist da ein echtes Vorbild.

© Al Weckert