Empathie-Training
Organisationsentwicklung
Konfliktmanagement
Als Vater zweier bezaubernder Töchter durfte ich zahlreiche Erfahrungen im Umgang mit kleinen und heranwachsenden Kindern sammeln. Die Zeit mit meinen Kindern hat mich geprägt und nachhaltig verändert. Nirgendwo löst Achtsamkeit und Empathie bei allen Beteiligten größere Freude aus. Bei der Bewältigung herausfordernder Situationen haben mich unterschiedliche Erziehungsratgeber beeinflusst. Am Ende zählt jedoch nicht das, was man verstanden hat oder richtig findet. Vor allem kommt es auf das eigene Handeln und die Wirkung auf unsere Kinder an. Ich habe mich deshalb immer daran orientiert, ob ich erkennen konnte, dass meine Kinder sich geliebt fühlen. In diesem Blog lesen Sie zehn Vorschläge für den Umgang mit Kindern: Tipps zur Bewältigung von Stresssituationen im familiären Alltag, Tricks für das Training der Empathiefähigkeit von Kindern und Hinweise, wie Sie mit Kindern schwierige emotionale Erlebnisse bewältigen können.
Erwachsene folgen Terminplänen, Kinder folgen Impulsen. Besonders in den ersten drei Lebensjahren leben Kinder ganz im Hier und Jetzt. Bis zum Abschluss der Pubertät entwickelt das Gehirn nur ganz allmählich die Fähigkeit, komplexe Tages-, Wochen und Monatsplanungen einzuhalten. Schaffen Sie deshalb für sich und Ihre Kinder Zeitfenster, in denen Sie ganz dem Tempo Ihrer Kinder folgen können.
Als meine Tochter Naima den Kindergarten besuchte, habe ich uns einige Nachmittage in der Woche bewusst terminfrei gehalten. Dadurch hatten wir für den Heimweg durch den Park manchmal mehrere Stunden Zeit. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man sein Kind nicht drängeln muss. Die vielen Gespräche und gemeinsamen Entdeckungen auf diesen Wegen gehören zu den schönsten Erinnerungen meiner Elternzeit.
Die Wahrnehmung von Gefühlen können Sie bereits mit Kleinkindern trainieren. Indem Sie die Emotionen Ihrer Kinder ansprechen (»Bist Du müde?«, »Du siehst enttäuscht aus, stimmt das?«), erweitert sich das Vokabular und die Wahrnehmungsfähigkeit Ihrer Kinder.
Sprechen Sie über gemeinsame Beobachtungen. Wie geht es dem weinenden Kind im Zugabteil gegenüber? Was könnte passiert sein? Wie hat der Fahrradfahrer ausgesehen, der so heftig mit dem Autofahrer an der Ampel geschimpft hat? Worum ging es ihm wohl? »Woher wusstest Du, dass Dein Freund Angst hat? Was hast Du beobachtet?«
Für Kinder ab zwölf Jahren eignet sich auch die Fernsehserie »Lie to me« als Anschauungsunterricht. Die Produzenten dieser Serie wurden von dem Emotionsforscher Paul Ekman beraten.
Eltern sagen zu häufig und zu automatisch »Nein«. Die Bitten unserer Kinder machen Arbeit. Sie bringen unsere Pläne durcheinander. Wir sollten trotzdem öfter nachforschen, welches Anliegen hinter verrückten oder aufwendig erscheinenden Ideen steckt. Auf Kinder wirkt ein reflexartiges »Nein« wie ein Akt der Willkür. Stellen Sie sich die Frage: Was wollen Sie Ihr Kind lehren?
Kinder möchten kreativ sein und sich kompetent fühlen. Prüfen Sie deshalb stets, ob ein »Nein« wirklich notwendig ist. Indem wir die Selbstständigkeit unserer Kinder fördern und respektvoll gegenüber kindlichen Bedürfnissen auftreten, leben wir unseren Kindern ein friedvolles Miteinander vor. Erläutern Sie Ihren Kindern die Gründe, wenn Sie Wünsche bewusst nicht erfüllen wollen.
Nehmen Sie sich Zeit, um Ihren Kindern aufmerksam zuzuhören. Helfen Sie Ihren Kindern, sich selbst kennen zu lernen. Fassen Sie das Gehörte zusammen und bringen Sie es auf den Punkt. Fragen Sie Ihr Kind vorab um Erlaubnis, wenn Sie einen Ratschlag erteilen wollen. Indem Sie Empathie vorleben, machen Sie Kindern ein wertvolles Geschenk für den weiteren Verlauf ihres Lebens.
Helfen Sie Ihrem Kind, die passenden Worte zu finden. Kind: »Ich weiß nicht was los ist. Katharina ist so komisch.« Eltern: »Bist Du traurig, weil Du die Nähe zu Katharina vermisst? Wüsstest Du gerne was in Katharina vorgeht?«
Bei Stress ist der Informationsfluss im kindlichen Gehirn blockiert. Bewegung kann helfen, Angst und Wut abzubauen. In einem entspannten körperlichen Zustand ist Ihr Kind zugänglicher und auch intellektuell wieder ansprechbar. Diese Regel gilt auch für Erwachsene. Unterbrechen Sie Ihren Streit, ziehen Sie Ihre Jogging-Runde vor und bauen Sie den körperlichen Anteil Ihrer Aggression ab. Anschließend können Sie den Konflikt wahrscheinlich mit mehr Besonnenheit auflösen, falls er sich in der Zwischenzeit nicht schon von allein geklärt hat.
Gewaltakte brennen sich tief in die Erinnerung von Kindern ein. Sie zerstören Vertrauen. Wenn die Gefühle mit Ihnen durchgehen und Sie einen Gewaltimpuls in sich verspüren, empfehle ich Ihnen, sofort die Hände hinter den Rücken zu nehmen. Treten Sie zurück und sammeln Sie sich. Verlassen Sie den Raum und sorgen Sie dafür, dass Ihre Gefühle einen passenden Ort finden. Rufen Sie einen Freund an oder unternehmen Sie einen Spaziergang. Kommen Sie über Atmung in Kontakt mit Ihrem Körper und Ihren Gefühlen. Zur Auflösung von Ärger können Sie die Übungen in Kapitel 11 (Selbstempathie) anwenden. Wie Sie gewaltfrei Grenzen setzen können, erfahren Sie in Kapitel 10 (Beschützende Anwendung von Macht).
Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Handeln und entschuldigen Sie sich, falls Sie über die Grenzen Ihrer Kinder gegangen sind. Zeigen Sie Interesse für die verletzten Gefühle Ihres Gegenübers. In schwierigen Situationen kann ehrliches Interesse kostbare neue Verbindung erzeugen.
Kinder, die eine schwierige Situation bewältigen mussten oder etwas Dramatisches erlebt haben, verdrängen diese Erlebnisse häufig. Teilstücke der Erlebnisse beschäftigen sie unterbewusst weiter. Ihr zukünftiges Verhalten wird von diesen Teilerinnerungen beeinflusst. Helfen Sie Ihren Kindern, ihre Erlebnisse durch Gespräche bewusst zu verarbeiten. Während Sie schmerzhafte Erinnerungen gemeinsam durchgehen, tauchen immer mehr Details auf, die die Erinnerung Ihres Kindes vervollständigen. Allmählich erkennt es das Gesamtbild. Die furchteinflößende Flut der Gefühle kann zu ihrem Ursprung zurückverfolgt und heilsame Bewältigungsstrategien entgegengesetzt werden.
Nichts wiegt die Erinnerung an schöne gemeinsame Erlebnisse auf. Wer in der Familie positive Erfahrungen sammelt, kann sich später auch in anderen Gruppen und Gemeinschaften leichter einbringen. Spielen Sie. Lachen Sie. Unternehmen Sie ungewöhnliche Dinge miteinander.
Bei einem gemeinsamen Museumsbesuch entdeckten meine Töchter Suki und Naima Glasvitrinen, in die man seine Kleidungsstücke einschließen kann. Die Vitrinen standen im Vorraum des Museums und sahen genau wie Ausstellungsvitrinen aus. Spontan erfanden wir ein Spiel mit zwei Spielrunden. In Runde eins schlenderten wir von Schrank zu Schrank und stellten Mutmaßungen über das Aussehen und die Eigenschaften der Besitzer der Kleidungsstücke an. In Runde zwei durchstreiften wir das Museum und versuchten die Kleidungsstücke einzelnen Besuchern zuzuordnen. Dabei landeten wir einige Treffer. An jenem Tag haben wir nicht viel über das Museum gelernt. Dafür haben wir Sherlock Holmes nachgeeifert und unsere Menschenkenntnis geschärft. Ein unvergesslicher Spaß, der eine starke Verbindung zwischen uns bewirkt hat.
Beachten Sie die Auswirkungen des Körpers auf die Konfliktdynamik. Falls Ihr Kind gerade ausrastet, könnten unter anderem folgende Ursachen seine Wahrnehmungsfähigkeit einschränken: Ihr Kind ist müde, unterzuckert, durstig, hungrig oder von einem starken emotionalen Erlebnis überwältigt.
Legen Sie ein Tagebuch an, in dem Sie – ähnlich wie in Astrid Lindgrens »Michel aus Lönneberga« – den Alltag, die Freuden und die Konflikte mit Ihren Kindern festhalten. Versuchen Sie, bei jedem Eintrag jeweils beide Perspektiven zu erforschen: die eigene und die ihrer Kinder. Wenn Sie dieser Empfehlung eine Weile folgen, werden Sie ein immer tieferes Verständnis für ein wertschätzendes familiäres Miteinander entwickeln.
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Gewaltfreie Kommunikation Kinder Buchempfehlungen von Al Weckert …
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